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Dr. med. Abrar / Meschede / Aeishen & Kollegen

Gemeinschaftspraxis für Urologie
Naturheilverfahren, Andrologie
medikamentöse Tumortherapie

Wittener Straße 40
44575 Castrop-Rauxel

Telefon
02305 / 43427
oder
02305 / 24602

 
Die Öffnungszeiten der Praxis
Mo - Do: 08:00 - 11:30 Uhr und 15:00 - 17:30 Uhr
Mittwochnachmittag geschlossen
Fr: 08:00 - 14:30 Uhr durchgehend

 

Mitgliedschaften
- deutsche Krebsgesellschaft
deutsche Gesellschaft für Urologie
deutsche Gesellschaft für Andrologie
onkolog. Arbeitskreis Emscher-Lippe
- europäische Gesellschaft für Urologie (EAU)

- nordrhein-westfälische Gesellschaft für Urologie

 

Infektiologie

entzündliche Erkrankungen einschließlich sexuell übertragbarer Infektionen

Die Infektiologie befasst sich mit Erkrankungen, die durch Viren, Bakterien, Protozoen, Parasiten oder auch durch Pilze hervorgerufen werden können. Im urologischen Fachbereich sind vor allen Dingen die Blase und Harnröhre sowie Harnleiter, das Nierenbecken und die Niere selber, sowie Prostata, Nebenhoden und Hoden betroffen. Einen wichtigen Stellenwert nehmen auch sexuell übertragbare Infektionen ein.

Im Folgenden haben wir für sie einige Erkrankungen näher erläutert:


Blasenentzündung (Zystitis)

Eine Zystitis ist eine akute Entzündung der Harnblase. Die Erkrankung tritt überwiegend bei Frauen auf. Meist handelt es sich um eine über die Harnröhre aufsteigende Infektion mit Haut- oder Darmkeimen (z.B. E. coli, Enterokokken, Staphylokokken). Beim Mann liegt meistens eine Harntransportstörung zugrunde. Typische Beschwerden sind Harndrang, Brennen beim Wasserlassen, Blut im Urin sowie Schmerzen im Unterbauch. Zur Diagnostik erfolgt eine Urinuntersuchung mit der Anlage einer Urinkultur zum Erregernachweis. Zusätzlich erfolgt eine Ultraschalluntersuchung, um komplizierende Begleitumstände auszuschließen (Harnstransportstörung, Harnsteine usw.). Bei rezidivierenden Blasenentzündungen erfolgt eine weiterführende Diagnostik mit ggf. Blasenspiegelung, Uroflowmetrie (Blasendruckmessung) und Röntgenuntersuchung. Zur Therapie werden gezielt (nach Urinkultur und Antibiogramm) Antibiotika eingesetzt und die Patienten werden angehalten, viel zu trinken. Bei rezidivierenden Infekten ist ggf. eine Langzeitprophylaxe notwendig. Eine Immuntherapie zur Stärkung der köpereigenen Abwehr kann ebenfalls versucht werden.

Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis)

Eine Pyelonephritis ist eine Entzündung des Nierenbeckens und nachfolgend des Nierenparenchyms (Nierengewebe). Auch hier sind vornehmlich Frauen betroffen. Meistens gelangen die Erreger aufsteigend von der Blase über den Harnleiter zur Niere. Seltener sind hämatogene Infektionen, hier gelangen die Erreger auf dem Blutwege zur Niere. Typische Beschwerden sind Flanken oder Rückenschmerzen, Fieber und Schüttelfrost sowie eine häufig begleitende Blasenentzündung (Symptomatik siehe oben). Therapie und Diagnostik sind ähnlich wie bei einer Blasenentzündung. Wichtig ist es, komplizierende Veränderungen oder Erkrankungen des Harnwegsystems frühzeitig zu erkennen, um chronische Verläufe oder eine bleibende Nierenschädigung zu verhindern.


Entzündung der Vorsteherdrüse (Prostatitis)

Eine Prostatitis ist eine akute oder chronische Entzündung der Vorsteherdrüse. Es werden verschiedene Formen unterschieden.

  • akute bakterielle Prostatitis
  • chronisch bakterielle Prostatitis
  • abakterielle Prostatitis (ohne Erregernachweis)
  • chronisches Beckenschmerzsyndrom (Prostatodynie)

Bei der akuten bakteriellen Prostatitis gelangen die Erreger über die Blutbahn oder aufsteigend über die Harnröhre in die Prostata. Begünstigend wirken hier Störungen des Harnflusses (z.B. gutartige Prostatavergrößerung, Harnröhrenengen), da durch den erhöhten Druck beim Wasserlassen Urin in die prostatischen Gänge hineingepresst wird.
Typische Beschwerden sind Fieber, Schüttelfrost, Schmerzen beim Wasserlassen (Dysurie), häufiges Wasserlassen (Pollakisurie), Schmerzen in der Dammgegend und Schmerzen beim Stuhlgang.
Die Symptome der chronischen abakteriellen sowie bakteriellen Prostatitis oder dem chronischen Beckenschmerzsyndrom sind dagegen uncharakteristisch. Die Patienten können unter Schmerzen in der Dammregion, Missempfindungen in der Genitalgegend oder an Störungen der Sexualfunktion (z.B. Schmerzen beim Beischlaf, verfrühter oder verspäteter Samenerguss, Erektionsstörungen, Libidoverlust) leiden.
Die Diagnostik einer akuten bakteriellen Prostatitis stützt sich auf die charakteristischen Beschwerden. Es zeigt sich eine druckschmerzhafte, überwärmte, geschwollene Prostata. Zum Ausschluss eines Prostataabszesses (abgekapselte Eiteransammlung) sollte eine Ultraschalluntersuchung erfolgen. Bei der Urinuntersuchung finden sich Entzündungszellen (Leukozyten) und Bakterien.
Bei der chronischen Prostatitis ist der rektale Tastbefund oft unauffällig. Wichtig ist die Unterscheidung, ob es sich um eine chronisch bakterielle oder abakterielle Prostatitis handelt. Hier können Spermakulturen oder Urinuntersuchungen nach Prostatamassage hilfreich sein (Vier-Gläser-Probe). Um Störungen im Urogenitalsystem zu erkennen, sollte neben einer Blutbilduntersuchung und einer sorgfältigen Ultraschalluntersuchung, eine Uroflowmetrie (Harnstrahlmessung) erfolgen.
Beim chronischen Beckenschmerzsyndrom lassen sich keine organischen Ursachen der Beschwerden und keine Entzündungszeichen feststellen.

Therapeutisch ergeben je nach Diagnose die folgenden Optionen:
Bei der akuten bakteriellen Prostatitis werden Antibiotika verabreicht. Die Dauer der Einnahme sollte mindestens 4 Wochen betragen, um der Entwicklung einer chronischen bakteriellen Prostatitis vorzubeugen. Zusätzlich empfiehlt sich eine schmerz- und entzündungshemmende Therapie. Bei deutlicher Restharnbildung (unvollständige Blasenentleerung) ist eine Harnableitung mittels Bauchdeckenkatheter erforderlich.
Ein Prostataabszess muss operativ saniert werden (z.B. durch Punktion). Die Eiteransammlung muss in jedem Fall entfernt werden, da es sich um einen abgekapselten Prozess handelt und somit eine alleinige antibiotische Therapie nicht ausreichend ist.
Bei der chronischen bakteriellen Prostatitis erfolgt eine antibiotische Langzeittherapie (3-6 Monate), ggf. in Kombination mit einem Alphablocker (Herabsetzung des Druckes beim Wasserlassen).
Bei der abakteriellen Prostatitis und dem chronischen Beckenschmerzsyndrom (Prostatodynie) gibt es bisher keine ursächliche Therapie. Ziel der Behandlung ist es, Beschwerden zu lindern. Dazu empfehlen sich Sitzbäder, schmerz- und entzündungshemmende Medikamente, Anticholinergika oder Alphablocker.
Bei vielen Patienten ist die Ursache der Beschwerden ein psychosomatisches Leiden, das sich im Unterbauch und der Prostata manifestiert. Ursächlich sind oft Stress, Konflikte in der Partnerschaft und Sexualprobleme. Zur Therapie empfiehlt sich Psychotherapie, Stressreduktion und Biofeedback (Körpervorgänge bewusst machen und willentlich kontrollieren).


Nebenhodenentzündung (Epididymitis)

Die akute Nebenhodenentzündung ist die häufigste Ursache einer akuten Hodenschwellung. Während bei Kindern oftmals eine Hodentorsion (Verdrehung des Hoden mit resultierender Durchblutungsstörung) ursächlich für die Schwellung ist, handelt es sich mit zunehmendem Alter meist um Nebenhodenentzündung.
Die Ursache der Epididymitis ist in den meisten Fällen eine Harnwegsinfektion. Keime gelangen über die Harnröhre und den Samenleiter zum Nebenhoden. Fördernd wirken auch hier Störungen im Harnfluss (Prostatavergrößerungen, Harnröhrenverengungen), starkes Pressen z.B. beim Stuhlgang oder eingelegte Blasenkatheter. Auch erregerfreier Urin kann eine entzündliche Reaktion des Nebenhodens hervorrufen.
Typisch ist eine schmerzhafte Schwellung mit Überwärmung und Rötung im Bereich des Hodens. Fieber und eine Begleithydrozele (Wasseransammlung im Bereich der Hodenhüllen) können ebenfalls vorkommen. Bei starker Entzündung ist der Nebenhoden nicht mehr vom Hoden abgrenzbar.
Zur Diagnostik empfiehlt sich eine genaue Anamneseerhebung (Krankengeschichte), eine gründliche körperliche Untersuchung, Urin- und Blutuntersuchungen und ggf. Harnröhrenabstriche. Eine Ultraschall- und Farbduplexuntersuchung wird durchgeführt, um Durchblutungsstörungen oder Abszedierungen (abgekapselte Eiteransammlung) zu erkennen. Um eine Störung des Harnflusses zu detektieren sollten eine Uroflowmetrie (Harnflussmessung) und eine Restharnmessung erfolgen.
Nach Diagnosesicherung sollte eine erregerspezifische Antibiotikatherapie in Kombination mit einem schmerz- und entzündungshemmenden Medikament eingeleitet werden. Zusätzlich sollte eine Hochlagerung und Kühlung des Hodens erfolgen. Bei Restharnbildung empfiehlt sich die Anlage eines Bauchdeckenkatheters.
Bei ausgeprägtem Infekt oder einer Abszedierung kann eine operative Therapie mit Abszessausräumung und Nebenhodenentfernung notwendig sein.


Sexuell übertragbare Erkrankungen

International werden folgende Krankheiten zu den sexuell übertragbaren Krankheiten gezählt:

Syphilis (Lues), Gonorrhö (Tripper), Ulcus molle, Lymphogranuloma venerum, Infektion mit Chlamydien, Granuloma inguinale, Herpes genitalis, Condylomata acuminata (Feigwarzen), Molluscum contagiosum (Dellwarzen), Hepatitis B und C, Kandidosen (Pilzerkrankungen), Zytomegalievirusinfektionen, Trichomonadeninfektionen, Parasitosen (z.B. Filzläuse), Krankheiten durch das HI-Virus

Auf folgende Krankheiten wollen wir näher eingehen:


Syphilis (Lues, harter Schanker)

Erreger: Treponema pallidum
Übertragung: nur durch direkten Kontakt von Mensch zu Mensch bei Verletzung der äußeren Haut (Infektionsrisiko liegt bei Sexualverkehr mit einem Kranken bei 30 %)
Klinik: circa 3 Wochen nach Infektion vorwiegend im Genitalbereich (10% Anus oder Mund) auftretender dunkelroter Fleck oder Knötchen, das im weiteren Verlauf in ein flaches Geschwür übergeht.
Diagnostik: Nachweis von Antikörpern über Blutabnahme, aber auch verschiedenste andere Nachweismöglichkeiten (z.B. mikrobiologische Diagnostik oder Immunfluoreszenz)
Therapie: antibiotische Therapie mit Depotpenicillinen.
Bemerkungen: Unbehandelt kann sich die Krankheit zur Spätsyphilis entwickeln, mit einschmelzenden Geschwüren am gesamten Körper und Erkrankungen des zentralen Nervensystems und des Gefäßsystems.

Gonorrhö (Tripper)

Erreger: Neisseria gonorrhoeae (Gonokokken)
Übertragung: durch direkten Schleimhautkontakt
Klinik: führt beim Manne zu Entzündungen der Harnröhre, der Prostata oder des Nebenhodens, bei der Frau zu Entzündungen im Bereich des Unterleibes (Gebärmutter, Eileiter oder Eierstöcke) mit der Gefahr der Unfruchtbarkeit, bei beiden Geschlechtern zu Entzündungen im Rachenraum oder in der Analgegend, asymptomatische Infektionen sind häufig, Befall mehrerer Lokalisationen sind möglich.
Diagnostik: Nachweis durch Harnröhrenabstrich und mikrobiologische Diagnostik
Therapie: antibiotische Therapie mit Gyrasehemmern oder Cephalosporinen

Ulcus molle (weicher Schanker)

Erreger: Haemophilus ducreyi
Übertragung: Infektion über körperwarmes, frisches Sekret.
Klinik: nach circa 1 Woche bilden sich weiche Knötchen an der Stelle der Infektion aus, mit schmerzhafter Schwellung der regionalen Lymphknoten.
Diagnostik: Direktausstrich aus dem Grund der Knötchen, mikrobiologische Untersuchung
Therapie: antibiotische Therapie mit Gyrasehemmern oder Cephalosporinen

 
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